Wissenschaftliches Symposium 2021

Am 27.04.2021 hat das digitale Symposium zum Thema „Sarkomforschung mit Krebsregisterdaten“, gemeinsam ausgerichtet vom Krebsregister Rheinland-Pfalz und der Deutschen Sarkom-Stiftung, stattgefunden. In vier Fachvorträgen wurden von den Referenten die wichtigsten Aspekte im Hinblick auf die gemeinsame Sarkomforschung beleuchtet. Mit über 100 Teilnehmern fand die Veranstaltung großes Interesse.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Frau PD Dr. Sylke Zeißig, Ärztliche Leiterin des Krebsregisters Rheinland-Pfalz, wurde per Videobotschaft das Grußwort der Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz (MSAGD) Frau Sabine Bätzing-Lichtenthäler, eingespielt. Die Ministerin wies auf die Wichtigkeit der Zusammenführung der Daten bei seltenen Tumoren wie den Sarkomen hin, um eine ausreichende Datenmenge für qualitativ hochwertige Forschung zu erhalten. Moderiert wurde das Symposium von Frau PD Dr. Christina Justenhoven, Teamleiterin des Teams Datenauswertung und Reporting im Krebsregister Rheinland-Pfalz.

Im ersten Vortrag der Veranstaltung zum Thema „Situation von Datensammlungen zu Sarkomen in Deutschland und international“ sprach Herr Prof. Dr. Peter Hohenberger vom Sarkomzentrum am Mannheim Cancer Center der Universitätsmedizin Mannheim über die nationalen und internationalen Datensammlungen zu Sarkomen. Er führte aus, dass in Deutschland Sarkome neben der Dokumentation in epidemiologischen und klinischen Krebsregistern auch in interessengeleiteten, klinik-assoziierten Datenbanken erfasst werden. Außerdem zeigte er auf, dass auch auf internationaler Ebene diverse nationale Datenbanken sowie internationale Studiengruppen und Netzwerke vorhanden sind. Zum Abschluss seines Vortrages verdeutlichte Prof. Hohenberger, dass eine Verstärkung der Intensität der Institutionen zur Sammlung von Daten zu Sarkomen sowie eine Datenbank auf nationaler Ebene als grundlegend wichtig anzusehen sind, um eine solide Sarkomdatenalyse und damit eine Verbesserung der Behandlungsergebnisse herbeizuführen.

Im Anschluss daran stellte Frau PD Dr. Zeißig „Auswertungen deutscher Krebsregisterdaten zu Sarkomen“ vor. Im Vortrag zeigte sie die Besonderheiten bei der Registrierung von Sarkomen in Krebsregistern auf. Weiterhin präsentierte Frau PD. Dr. Zeißig diverse epidemiologische und klinische Auswertungen zu Sarkomen, die auf bundesweitzusammengeführten Krebsregisterdaten basieren.

Den Blick auf die Zusammenarbeit von Krebsregister und zertifizierten Zentren erläuterte im Anschluss dann Frau PD Dr. Simone Wesselmann von der Deutschen Krebsgesellschaft in ihrem Vortrag zum Thema „Was können zertifizierte Zentren in Zusammenarbeit mit Krebsregistern zur Sarkomforschung beitragen?“. In ihrem Vortrag stellte sie die Möglichkeiten, die eine Kooperation der DKG-zertifizierten Sarkomzentren mit den Krebsregistern in der Sarkomforschung bietet, heraus. Für die komplexe Entität Sarkome wies Frau PD Dr. Wesselmann auf die entwickelte S3-Leitlinie „Adulte Weichgewebesarkome“ hin, ebenso wie auf die Implementierung eines Zertifizierungssystems und die Etablierung der Zusammenarbeit mit Krebsregistern, was eine Grundlage für flächendeckende Sarkomforschung möglich macht.

Im letzten Vortrag des Symposiums befasste sich Frau Jana Holland vom Bundesministerium für Gesundheit mit dem Thema „Bundesweite Zusammenführung von Krebsregisterdaten“. Frau Holland präsentierte die Ziele der geplanten gesetzlichen bundesweiten Zusammenführung von Krebsregisterdaten. Neben der Erweiterung der bisherigen zentralen epidemiologischen Erfassung am Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) um klinische Daten und der Bereitstellung solcher Daten für Auswertungen, stehen auch weitere Aspekte wie Förderung der Interoperabilität und Weiterentwicklung der Krebsregistrierung im Fokus.

Zum Abschluss der Veranstaltung wies Frau PD Dr. Justenhoven nochmals auf die Komplexität des Themas sowie die Heterogenität von Sarkomen hin. Sie stellte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der vielen Akteure in den Vordergrund und machte darauf aufmerksam, dass die Vollständigkeit der Daten, trotz unterschiedlicher Vorgaben und Möglichkeiten zur Erfassung, eine wichtige Grundlage für die späteren Auswertungen bedeutet. Nur ein gemeinsames Vorgehen hilft Behandlern und Patienten gleichermaßen.

 

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