Kooperation mit Krebsregister Namibia

Im Oktober 2018 startete das Krebsregister Rheinland-Pfalz eine Kooperation mit dem Krebsregister Namibia (Namibia National Cancer Registry, NNCR). Zustande gekommen ist diese Zusammenarbeit auf Empfehlung von Prof. Maxwell Parkin, Schirmherr des Krebsregisters RLP und im Namen der World Health Organization (WHO) beauftragt, den Aufbau von Krebsregistern in Afrika zu koordinieren.

Der im Südwesten des afrikanischen Kontinents gelegene Staat Namibia mit der Hauptstadt Windhoek hat rund 2,5 Mio. Einwohner. Etwa 3.500 Krebserkrankungen gab es im Jahr 2016. Die Cancer Association Namibia wurde im Jahr 1968 gegründet und feiert somit 2018 ihr 40-jähriges Bestehen. Im Jahre 1995 wurde das populationsbasierte Register als Organisationseinheit der Cancer Association Namibia (CAN) gegründet und erfasst. Die CAN unterstützt u.a. auch Krebspatienten finanziell, weil viele Einwohner Namibias sich die sehr teure Krankenversicherung nicht leisten können.

Mitte Oktober besuchte Rolf Hansen, Chief Executive Officer der CAN und Director des NNCR gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Lizelle van Schalkwyk das Krebsregister RLP für fünf Tage. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Antje Swietlik und Dr. Sylke Zeißig vom Krebsregister, Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler und der Leiterin der Frauenklinik der Unimedizin, Prof. Dr. Annette Hasenburg, wurde unter anderem die Kooperation vorgestellt.

Bei einem Vortrag vor allen Mitarbeitern des Krebsregisters stellte Rolf Hansen am nächsten Tag die aktuelle Situation der Gesundheitsversorgung in Namibia, die Situation der Krebspatienten, die Arbeit der CAN und des NNCR vor.

In zahlreichen Workshops wurden in den Folgetagen gemeinsam die ersten Rahmenbedingungen für eine Zusammenarbeit erörtert. Dabei unterstützte auch Prof. Dr. Maria Blettner, die mit ihren Forschungsschwerpunkten zu biometrischen Methoden in der Epidemiologie und epidemiologischen Untersuchungen zu strahleninduzierten Tumoren zahlreiche wertvolle Ideen liefern konnte. Erste Vorhaben zur weiteren Kooperation sind der Besuch des Leiters der onkologischen Klinik in Windhoek, Dr. McCartney Möller, der Anfang kommenden Jahres beim Krebsregister RLP hospitieren wird und so einen Einblick in die Krebsregistrierung hier erfährt.

Auch Frau Prof. Dr. Annette Hasenburg, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit der Universitätsmedizin Mainz, bot im Rahmen der Kooperation Ihre Unterstützung an. Bei einer Führung durch die Frauenklinik inklusive Besuch der Forschungsstation konnten Rolf Hansen und Lizelle van Schalkwyk einen Einblick in den Klinikalltag erhalten.

Bei Hospitationen in den einzelnen Fachbereichen des Krebsregisters konnten die namibischen Kooperationspartner abschließend die Arbeitsabläufe, das Melderportal, die Datenauswertungen und Erfassung der Meldungen sowie deren Kodierung im Krebsregister intensiv kennenlernen. Bei einem gemeinsamen Abendessen wurden die Kooperation, und auch ein paar informellere Themen in einer typisch mainzerischen Weinstube noch weiter diskutiert.

Ein rundum gelungener Auftakt für alle Beteiligten - verbunden mit dem Bestreben auf eine langfristige und fruchtbare Kooperation – nahm somit sein Ende. Anfang 2019 sind weitere Besuche eingeplant. Das Krebsregister Rheinland-Pfalz bedankt sich für den wunderbaren Besuch der Delegation aus Namibia und ist dankbar für die neuen Impulse, die auch wir von unseren Gästen erfahren durften.

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